UN-Klimakonferenz

Erklärung des Kolpingwerkes Deutschland zur UN-Klimakonferenz

15.12.2015 | Es darf nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben! Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland nimmt Stellung zu den Ergebnissen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen und zieht eine verhalten optimistische Bilanz.

 

Hier die Erklärung des Bundesvorstands vom 12. Dezember 2015:

 

Der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland zieht mit Blick auf die vorliegenden Ergebnisse der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris eine verhalten optimistische Bilanz. Am Ende der Verhandlungen wurde eine Grundlage geschaffen, die hoffen lässt, dass die Industrie- und Schwellenländer als die maßgeblichen Verursacher des Klimawandels ihren Zusagen nachkommen, insbesondere die Erderwärmung durch geeignete Maßnahmen einzudämmen. Es darf nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben!

Den Verpflichtungen müssen nun Taten folgen!

Das Kolpingwerk fordert von allen Staaten die Einhaltung und Umsetzung der internationalen Klimaschutzvorgaben. Gleichwohl sieht das Kolpingwerk die Industrieländer in einer besonderen Verantwortung, sowohl bei der Umsetzung der Klimaschutzvorgaben in ihren eigenen Volkswirtschaften als auch bei der Unterstützung der Schwellen- und Entwicklungsländer.

Konsequente Nutzung erneuerbarer Energien!

Die Eindämmung des Klimawandels kann nur durch den konsequenten Abbau fossiler und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger gelingen. Der Übergang von der Nutzung umweltschädlicher zu sauberen Energiequellen muss in Europa konsequent umgesetzt sowie in den Schwellen- und Entwicklungsländern entschieden unterstützt werden. Dies sollte nicht nur durch finanzielle Mittel, sondern in ausreichendem Maße auch durch technische Transfers ermöglicht werden. Im Hinblick auf die Verzahnung von Klimaschutz- und Entwicklungspolitik sieht das Kolpingwerk noch deutlichen Handlungsbedarf. Die in Paris getroffenen Weichenstellungen sind bei weitem nicht ausreichend.

Auch Europa ist in der Pflicht!

Die Europäische Kommission muss als Verhandlungspartnerin im Namen aller EU-Staaten bei der Umsetzung klimaverträglicher Ziele auch in Zukunft eine entscheidende Rolle einnehmen. Wenn Europa nicht vorlebt, dass der Klimaschutz nur gemeinsam gelingt, dann kann es nicht glaubhaft von anderen Staaten ein Streben nach zwischenstaatlichen Lösungen einfordern.

Paris ist nur ein Zwischenschritt!

Das nun geschlossene Abkommen kann nur einen Zwischenschritt auf dem Weg zur Rettung des Planeten darstellen. Die 195 Staaten, die sich zur Umsetzung der Klimaschutzziele verpflichtet haben, werden die entsprechenden Ziele und Instrumente zur Einhaltung des Klimaschutzes in den kommenden Jahrzehnten regelmäßig überprüfen und den veränderten Bedingungen anpassen müssen.

 

Die Rettung des Klimas braucht auch eine engagierte Zivilgesellschaft!

Nachhaltiges Handeln im Sinne des Klimaschutzes muss nicht zuletzt bei jedem Einzelnen beginnen. Die in den westlichen Industriegesellschaften vorherrschende Konsumorientierung hat mit wachsendem Wohlstand zu einer Ressourcenverschwendung ungeahnten Ausmaßes geführt. Ein hoher Energieverbrauch und eine weit verbreitete Wegwerfkultur in den reichsten Ländern führen dazu, die Erde in eine „unermessliche Mülldeponie“ zu verwandeln, wie es Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika „Laudato Si“ ausdrückt. Das Kolpingwerk lobt die vielfältigen Initiativen, die das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und fairen Handel stärken.

 

Köln, den 12. Dezember 2015

Der Bundesvorstand